Glaubensüberzeugungen

Weil wir wissen, dass in Worten nur mangelhaft auszudrücken ist, was über unsere christliche Lehre und Überzeugungen zu sagen wäre, wollen wir versuchen, eine allgemeine Zusammenfassung der Wahrheiten darzulegen, die für die Arbeitsgemeinschaft Vozandes Media als Glaubensüberzeugungen gelten:

 

  1. (Grundlegende Glaubensüberzeugungen)

    Wir bestätigen die Glaubensüberzeugung der Bibel, wie sie von den ersten Christen gelebt, im frühkirchlichen Apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert, in der Reformation bekräftigt und bis heute Konsens aller christlichen Kirchen ist. Dies beinhaltet:

     

    1. Die persönliche Erfahrung von Gottes Wirken
    Christen haben das neuschaffende Handeln Gottes in ihrem Leben persönlich erfahren: Der allmächtige Gott ist in ihren Alltag hineingetreten und hat ihnen neues Leben in der Gemeinschaft mit Gott geschenkt, von höchster Lebensqualität, das über den Tod hinausreicht. Diese existenzielle Erfahrung hat ihnen den Blick für die unsichtbare Wirklichkeit geöffnet und lässt sie die Welt mit einem neuen Horizont sehen. Sie sind so überwältigt und begeistert von Gottes liebevoller Zuwendung, dass sie von Herzen motiviert sind, Gott zu lieben und ihm zu vertrauen – und von diesen Erfahrungen weiterzusagen.

    2. Gott, der Schöpfer und Erhalter der Welt
    Christen sind überzeugt, dass die Welt von Gott geschaffen ist. Sie ist nicht durch Zufall (Evolution) entstanden. Gott hat sie aus freiem Willen, ohne Notwendigkeit, nach seinem Plan ins Dasein gerufen: die Naturgesetze, die sichtbare und die unsichtbare (geistliche) Welt. Und Gott erhält sie; ohne seinen Willen würde sie sich sofort in nichts auflösen. Gott ist der Schöpfer; darum ist die Welt und alles in ihr sein Eigentum und unter seiner Verfügungsgewalt. Gott schreibt Geschichte und bringt die Welt zum Ziel. Gott wirkt in der Natur (Schöpfung) und der Weltgeschichte und offenbart darin sein Wesen.
    Christen glauben an einen Gott, der sich in der Geschichte geoffenbart hat als der Dreieine: Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist. Diese drei sind Ausprägungen des einen Gottes.

    3. Gott zeigt sich in Jesus Christus
    Der allmächtige Gott hat sich speziell in der Geschichte Israels gezeigt – ganz besonders in der Person von Jesus Christus, der vor 2.000 Jahren im Orient gelebt hat. Jesus hat zur Umkehr zu Gott aufgerufen, einzigartige Wunder getan, Menschen geheilt, in erstaunlicher Weise in die Naturgewalten eingegriffen und sich selbst als Erfüllung der alten Prophezeiungen Israels (über den kommenden Retter, den Messias = Christus) bezeichnet. Jesus hat eine einzigartige Beziehung zum allmächtigen Gott gelebt, den er seinen Vater genannt hat. Darum nennen Christen ihn „den Sohn“ bzw. „Sohn Gottes“ – nicht weil Jesus durch einen sexuellen Zeugungsakt entstanden wäre, sondern weil sich Gottes Wesen in ihm in einzigartiger Klarheit widergespiegelt: In Jesus haben Menschen erkannt, wer Gott ist; in der Begegnung mit ihm haben sie Gottes Herrlichkeit, Gerechtigkeit und Liebe erfahren. Jesus ging freiwillig ans Kreuz und nahm die natürliche Folge unseres Verhaltens auf sich. Nach drei Tagen ist Jesus auferstanden von den Toten und hat seine Jünger noch 40 Tage gelehrt, bis er in Gottes unsichtbare Welt gegangen ist (Himmelfahrt) und zehn Tage später (an Pfingsten) den „Heiligen Geist“ zu denen gesandt hat, die Jesus Christus nachfolgen. Jesus hat seine Rückkehr am Ende der Zeit angekündigt: dann werden alle Toten auferstehen; Jesus wird Recht sprechen über alle Menschen – kein Verbrecher wird seiner gerechten Strafe entgehen – und Gott wird seine neue, ewige Welt aufrichten. Christen sind überzeugt, dass der Mensch eine persönliche Beziehung (Freundschaft) mit seinem Schöpfer braucht, damit das Leben hier und in Ewigkeit gelingen kann. Darum bekennen sie Jesus als „Retter der Welt“ und ihren persönlichen Herrn.

    4. Heiliger Geist
    Der Heilige Geist wirkt bereits seit Ewigkeit, er wirkte bei der Schöpfung der Welt und hat Propheten zu ihrem Dienst befähigt. Seit dem historischen Pfingsten vor 2.000 Jahren erfüllt er alle Nachfolger von Jesus und gibt ihnen Freude und Mut, von Jesus zu reden. Er gibt besondere geistliche Fähigkeiten: z.B. Weisheit zum Reden, Vollmacht im Handeln, die Kraft, Gott zu lieben und den Nächsten wie uns selbst, ein selbstloses Leben zu führen und die Fähigkeit, verschiedene Gaben im Dienst und Leben einzusetzen. Er schafft Leben und öffnet das Herz von Menschen für Gottes Wahrheit.

    5. Bibel
    Für Christen ist die Bibel Autorität, weil sich Gott darin in besonderer Weise offenbart. Darum nennen sie es Wort Gottes. Von Dutzenden Autoren über viele Jahrhunderte hinweg geschrieben, ist sie Gottes Liebesbrief an uns Menschen. In der Bibel zeigt Gott sein Wesen und seine Wahrheit: wie er über uns Menschen denkt und wie wir leben sollen. Darum lesen Christen dieses Buch sorgfältig und suchen seine eigentliche Bedeutung immer wieder neu zu ergründen, zu reflektieren, um Gottes Wahrheit zu verstehen. Sie erbitten dabei die Leitung durch den Heiligen Geist.
    Diese Verpflichtung gegenüber der Bibel stellt Christen aber nicht gegen das bürgerliche Gesetz ihres Landes, im Gegenteil: Römerbrief 13,1 lehrt klar, dass Christen das zivile Gesetz achten, ihre Regierung anerkennen und konstruktiv ihre Verantwortung als Staatsbürger wahrnehmen. Sie wollen andere Menschen – gleich welcher Überzeugung, Weltanschauung und Lebensweise – höher achten als sich selbst. Christen sehen jeden Menschen als von Gott geschaffen an und darum mit unendlichem Wert und Würde ausgestattet, so dass sie diesem mit Liebe und Respekt begegnen und sein/ihr Bestes suchen.

    6. Mensch
    Nach christlichem Verständnis ist der Mensch im Bild Gottes geschaffen, d.h. mit Würde und Freiheit ausgestattet. Vor allem ist er in die Gemeinschaft zu seinem Schöpfer berufen, in dem sein Leben Grundlage und Erfüllung findet. So wie unsere Lunge Sauerstoff braucht, damit unser Körper leben kann, benötigt unser innerer Mensch die Gemeinschaft mit seinem Schöpfer, um sich entfalten zu können. Die Menschen haben jedoch Gott misstraut und sich von ihrem Schöpfer gelöst. Sie haben damit ihre Lebensader mutwillig durchtrennt, sich ihre Lebensgrundlage entzogen. Sie haben sich von Gott entfremdet, was die Bibel als Sünde bezeichnet. Dies führt zu Tod und Vergänglichkeit, wie sie alles Leben heute prägt, und zeigt die Unentrinnbarkeit der Folgen der Sünde. Seitdem wird jeder Mensch ohne Antenne für Gott geboren; er muss deshalb physisch und geistlich sterben. Gott aber hat sich mit dieser Katastrophe nicht abgefunden, sondern einen Retter angekündigt, den Messias, der die Folgen der Rebellion (Trennung von Gott) auf sich nehmen und die Menschen wieder mit Gott versöhnen würde: Jesus Christus. Gott tat das, was für uns Menschen unmöglich ist, und er schenkt heute Freiheit und neues Leben. Diese Errettung ist Gottes freies Geschenk; dazu können wir nichts als eigene Leistung beitragen.

    7. Rettung als freies Geschenk
    Das ist die gute Botschaft von Jesus Christus (griech. Evangelium), dass Gott einen rebellierenden Menschen, der sein Leben verwirkt hat, freispricht und die schrecklichen Folgen seines alten Lebens auf sich nimmt, d.h. auf Jesus Christus überträgt. Gott selbst zahlt die Zeche, und der Mensch darf neu anfangen. Diesen Neustart im Leben bietet Gott jedem Menschen als freies Geschenk an.

    8. Persönlicher Glaube
    Glaube meint ein persönliches, existentielles Vertrauen, nicht eine Vermutung als Ersatz für Wissen. Gottes Geschenk des neuen Lebens muss persönlich angenommen werden, damit die objektive Wahrheit auch für den Einzelnen wirksam wird. Damit beginnt ein neues, erfülltes Leben in der engen Beziehung zu Jesus.

    9. Christliche Gemeinde
    Christen brauchen verbindliche Gemeinschaft mit anderen Christen, damit sich das neue Leben gut entfalten kann: eine lokale Gemeinde. Denn jede/r hat nur bestimmte Begabungen und Erfahrungen und benötigt die gegenseitige Ermutigung und Ergänzung, den „Christus“ im Bruder/Schwester. Die lokalen Gemeinden sind Teil der weltweiten Gemeinde von Christen.

    10. Evangelium weitergeben
    Die Botschaft der liebevollen Zuwendung Gottes widerspricht allen menschlichen Vorstellungen; das konnte sich kein Mensch ausdenken. Darum muss in der Welt bekannt gemacht werden, dass es die Möglichkeit zur Versöhnung mit Gott, zur Lebenswende und einem Neustart im Leben durch Jesus Christus gibt. Diese Botschaft darf aber niemanden aufgedrängt werden. Sie soll freiwillig und bewusst angenommen – oder kann auch abgelehnt werden. „Glaube“ heißt „Vertrauen schenken“, und das geht nur freiwillig.